
Dieses Tutorial wurde am Samstag 22. Oktober 2006 von
Libella im Gimp-Werkstatt-Forum veröffentlicht und im
April 2010 auf die Homepage der Gimp-Werkstatt übertragen.
Hochhäuser
Herzlich willkommen angehende
Hobbystadtplaner und Laienarchitekten. Wir haben uns hier
zusammengefunden, um ein paar Hochhaeuser zu errichten.
Geeignet ist dieses Tutorial theoretisch auch fuer blutige
Anfaenger, allerdings sollte man die wichtigsten Grundfunktionen
alleine finden koennen, zum Beispiel die gaengigen Auswahlwerkzeuge
und sich etwas mit dem Ebenendialog auskennen. Die einzelnen
Schritte sind zwar nicht schwer, aber weil es doch ein wenig
umfangreicher ist, kann ich nicht fuer jeden Minischritt einen
Screenshot dazuheften.
Zeitaufwand beim ersten Versuch etwa 20 Minuten, danach dann
weniger als 5 Minuten pro Wolkenkratzer.
Dann stecken wir mal die Baugrube ab:
Wer nicht weiss, wo sein Patternordner liegt (das kann schon mal
variieren), macht sich am besten zuerst einmal unter Datei ->
Einstellungen -> Ordner schlau. Hier sucht man sich den Pfad
unter "Muster" heraus und zwar fuer einen schreibbaren Ordner.
Zuerst werden wir uns naemlich zwei Patterns erstellen. Das spart
uns dann spaeter sehr viel Arbeit, weil wir so nicht jedes einzelne
Hochhausfensterchen auswaehlen muessen.
1. Wir oeffnen ein neues Bild (Datei -> Neu) mit 20 Pixel Breite
und 30 Pixel Hoehe, loeschen die Hintergrundebene, suchen uns fuer
die Vordergrundfarbe einen schoenen knalligen Farbton aus und
erstellen eine neue Ebene (Vordergrundfarbe).
Hinweis: rein technisch spricht nichts dagegen, die Ebene einfach
weiss zu machen, allerdings kann man die Muster leichter im
Patternreiter voneinander unterscheiden, wenn man sie bunt
macht.
2. Wir zoomen erst einmal anstaendig rein und ziehen uns zwei
waagerechte und zwei senkrechte Hilfslinien ins Bild in jeweils
drei Pixel Abstand zu den Aussenraendern. Hilfslinien sollten auf
"magnetisch" stehen (Haken bei Ansicht -> magnetische
Hilfslinien). Wir ziehen eine von den Hilfslinien begrenzte
rechteckige Auswahl auf und loeschen den Inhalt (Bearbeiten ->
loeschen). Siehe Bild 1.
3. Unser erstes Pattern ist fertig, wir
speichern es im
Patternordner als fenster1.pat (oder aehnlich).
4. Wir bleiben bei der selben offenen Bilddatei, wollen aber darauf
achten, ab jetzt erstmal nicht mehr zu speichern.
5. Wir loeschen die Ebene und erstellen eine neue, transparente
Ebene.
Wir fuellen die Auswahl mit einer anderen poppigen Farbe.
Wir vergrößern die Auswahl um 1 Pixel. (Auswahl -> Vergrößern,
1 Pixel ) und loeschen den Inhalt (Bearbeiten -> loeschen).
Siehe Bild 2.
6. Unser zweites Pattern ist fertig, wir speichern es im
Patternordner als fenster2.pat (oder sonstwie).
7. Das Bildfenster des Patterns brauchen wir jetzt nicht mehr, das
koennen wir schliessen. Damit wir die Muster gleich benutzen
koennen, sollten wir im Patterndialog neu laden. Unsere beiden
Patterns tauchen dann in der Uebersicht auf.
Falls bis hier schon irgendetwas schief gelaufen sein sollte, ist
das nicht so dramatisch, speichert einfach diese beiden .png hier
im Patternordner ab. Wie sagte Jean Puetz immer? "Ich habe da
schonmal was vorbereitet"

.

Jetzt gehts mal so richtig los, rollt den
Betonmischer rein:
8. Wir erstellen ein neues Bild (500x500 Pixel), entfernen die
Hintergrundebene und fuegen zwei neue, transparente Ebenen
hinzu.
9. Wir fuellen die untere transparente Ebene mit dem ersten Pattern
und die obere mit dem zweiten Pattern. Dann machen wir bei beiden
Ebenen ein Haekchen bei "Transparenz erhalten".
10. Was wir hier vor uns sehen, ist die Front unseres Hochhauses
nebst Fensterrahmen. Allerdings stimmen die Farben noch absolut
nicht, deshalb fuellen wir die beiden Ebenen mit schoenen Mustern
oder mit einem Farbverlauf. Ich hab mich fuer zwei Farbverlaeufe
entschieden. Achtet halt darauf, die Ebenen unterschiedlich zu
fuellen, damit man die Wand und die Fensterrahmen noch von einander
unterscheiden kann. Bild 3.
Was wir jetzt noch benoetigen, ist eine Fuellung fuer unsere
Fenster. Um die Fenster jeweils komplett aber in verschiedenen
Farben zu fuellen, hab ich folgendes gemacht:
11. Erstellen wir eine neue Ebene und schieben sie im Ebenendialog
ganz nach unten. Auf dieser Ebene benutzen wir den Wolkenfilter
(Filter -> Render -> Wolken -> Plastisches Rauschen) und
macht ein Haekchen bei "Turbulenz".
Hinweis: Diesen Filter braucht man schon haeufiger mal, es wuerde
sich lohnen, ihn auf ein Tastaturkuerzel zu legen.
12. Unterschiedliche Farben haben wir damit schonmal, allerdings
sind die Fenster nicht einfarbig. Das loesen wir, indem wir den
naechsten Filter gleich hinterherwerfen: Filter -> Weichzeichnen
-> Pixeln und bei der Pixelgroesse macht ihr zuerst einmal die
Kette auf, stellt Breite auf 20 Pixel und Hoehe auf 30 Pixel. Damit
ist jedes Fenster einfarbig in einem anderen Grauton
eingefaerbt.
13. Optionaler Schritt: Wem das Grau zu grau ist, der kann die
Fenster jetzt einfaerben. Dazu kann man sich zum Beispiel einen
netten Farbverlauf aussuchen und dann Filter -> Farben ->
Abbilden -> auf Farbverlauf.
Ich hab das einfach mal mit dem Farbverlauf "golden" gemacht.
Fuer ein Hochhaus in direkter Frontalansicht ist man jetzt bereits
fertig, wenn man sich einfach ein hochhausfoermiges Stueck aus dem
Bild herausschneidet. Aber wir machen natuerlich ein nettes,
perspektivisches Hochhaus.
14. Rechtsklickt im Ebenendialog und waehlt "sichtbare Ebenen
vereinen" aus. Diese zusammengebackene Ebene duplizieren.
15. Zieht euch vier Hilfslinien ins Bild, jeweils zwei horizontal
und zwei vertikal, die eine Hochhausseite begrenzen. Achtet dabei,
moeglichst etwas Platz nach oben und unten zu lassen und nur die
linke oder rechte Haelfte des Bildes zu benutzen. Also zum Beispiel
horizontale Linien bei 87 und 423 Pixeln, vertikale bei 77 und 203
Pixeln und zieht an den Linien eine rechteckige Auswahl auf.
16. Benutzt bei einer der beiden Ebenen die Funktion Ebene ->
Ebene zuschneiden.
17. Nehmt das Spiegeln-Tool, klickt bei "Wirkt auf:" auf "Auswahl",
Spiegeltyp Horizontal und spiegelt so die Auswahl. Benutzt bei der
anderen, noch nicht zugeschnittenen Ebene die Funktion Ebene ->
Ebene zuschneiden.
Was ihr erhalten habt, sieht ungefaehr so aus: Bild 4.
18. Hebt die Auswahl auf und beseitigt
die Hilfslinien (Auswahl
-> aufheben) (Bild -> Hilfslinie -> alle Hilfslinien
entfernen).
19. Macht die Ebene mit der linken Hochhausseite aktiv.
20. Benutzt das Perspektive-Transformations-Werkzeug und zerrt euch
die Haelfte trapezfoermig zurecht. Dazu die linke obere Ecke nach
unten und die linke untere Ecke nach oben schieben.
21. Macht die Ebene mit der rechten Hochhausseite aktiv.
22. Benutzt das Perspektive-Transformations-Werkzeug und schiebt
die rechte obere Ecke nach unten und die rechte untere Ecke nach
oben.
23. Nehmt das Verschiebe-Werkzeug und schiebt die rechte Haelfte an
die linke. Das sieht dann so aus: Bild 7.
Fertig zur Endabnahme.
Viel Spass beim Nachbauen. Verwenden lassen sich die fertigen
Haeuser prima, um den Hinter- oder Mittelgrund eines Bildes zu
fuellen. Hier haben wir einmal eine Abwechslung zu den ganzen
"Natur"-Motiven oder den abstrakten "Space"-Motiven.
Infektionskrankheiten,
Liebe und Informationen sind die drei Dinge, die man abgeben und
dennoch selber behalten kann.